Schloss Schleißheim

Das Neue Schloss Schleißheim – das „Neue Versailles“ des Blauen Kurfürsten

In Schleißheim ließ Kurfürst Max Emanuel, der berühmte »Blaue Kurfürst«, das Neue Schloss zwischen dem Alten Schloss und Schloss Lustheim zu Anfang des 18. Jahrhunderts erbauen. Es sollte ein neues Versailles werden. Das verhinderten der spanische Erbfolgekrieg und das langjährige französische Exil des Kurfürsten. Dennoch erwartet den heutigen Besucher eine beeindruckende Schlossanlage. Die wunderbare barocke Innenraumausstattung trotzte in weiten Teilen den Kriegen und dem Zahn der Zeit. Ihr ikonographisches Programm ist ein Lehrstück politischer Selbstdarstellung.

Wir wandeln hier auf den Spuren des höfischen Zeremoniells sowie den Ideen absolutistischer Herrschaft des Barocks. Wie baut man eine Bewerbung für den Kaiserthron? Warum ist das Neue Schloss Schleißheim die Wiege der Pinakotheken? Und wo hat man den schönsten Blick über das weite Schlossareal? Das verraten wir.

Der Hofgarten – ein wiederauferstandener Barockpark

Der Hofgarten Schleißheim zählt zu den ganz wenigen Barockgärten, die in ihrer ursprünglichen Aufteilung erhalten geblieben sind. Nach dem Tod Max Emanuels versank die Schlossanlage Schleißheim nämlich erst einmal in den Dornröschenschlaf. Erst unter König Ludwig I. erlebte Schleißheim eine Renaissance. Der König beauftragte Carl Effner 1865 bis 1868 mit der Wiederherstellung des Barockgartens, ein früher Akt der Gartendenkmalpflege. Viel passierte seither. So verschwand das Parterre unter einer Grasdecke. Mit kriminalistischem Geschick und archäologischen Methoden konnte die Bayerische Schlösserverwaltung das Barockparterre entsprechend den Rekonstruktionsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts wiederherstellen. Seit 2010 ist das barocke Gartenkunstwerk wieder in voller Pracht zu erleben.

Wie funktionierte diese detektivische Arbeit? Welche Funde ließen die Herzen unserer Garten-Experten höherschlagen? Sie vermitteln Euch faszinierende Einsichten in ihre „kriminologischen“ Tätigkeiten. Was sind die Besonderheiten des Gartens, etwa des Pflanzkonzepts?

Der historische Obstgarten – Schleißheim als kurfürstliches Modellgut

Die Schlossanlage Schleißheim war nicht nur ein Ort prunkvoller Hofhaltung. Seit der Renaissance diente sie als Modellgut. Hier wurden nicht nur landwirtschaftliche Erzeugnisse für den Hof produziert und die Pferde der Wittelsbacher Herrscher gezüchtet. Es wurden auch die neuesten landwirtschaftlichen Methoden erkundet und entwickelt. Heute werden die damaligen Obstsorten und Anbaumethoden kultiviert und erforscht.

Welche längst vergessenen Obstsorten aß Kurfürst Max Emanuel? Wie kommt eine fränkische Streuobstwiese nach Oberbayern? Wie schmecken alte Apfelsorten? Sind die überhaupt schon reif, so wie einige aussehen? Supermarktapfel oder historische Sorte – wer kennt den Unterschied? Und zu guter Letzt: Wie kommt der »Blaue Kurfürst« in die Flasche? Wir machen den Test mit allen Sinnen!

Der Schnapskeller – ein gemütlicher Ausklang
Nach einem ca. zweistündigen Rundgang durch Schloss, Park und Obstgarten unter professioneller Führung von Fachleuten bleibt noch etwas Zeit für eine gemütliche Runde im Keller des Neuen Schlosses. Unser Kellermeister öffnet die Schnapsfässer und wer mag kann probieren, wie sich unsere historischen Obstsorten im Glas machen. Dazu gibt es kleine Snacks, damit der „Blaue Kurfürst“, der „Eremitentrost“ und die „Barockliebelei“ nicht auf einen leeren Magen treffen. Wir freuen uns auf Euch!

Neues Schloss Schleißheim
Max-Emanuel-Platz
85764 Oberschleißheim

Quelle: schloesser-schleissheim.de

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